Dialog

Dies liegt wohl wirklich im sozialen Verhalten unser Ur-Vorväter begründet.

Bartkinn ging auf die Jagd und erfuhr im Erfolgsfalle die ehrfürchtige Akzeptanz des Höhlenpersonals..

Glatzkinn bewachte derweil das Feuer und versuchte Bartkinn nach seiner Rückkehr die Erhaltung des Feuers zu erklären und erwartete seine Bestätigung, dass sie das gut gemacht habe. Dies hat sich im Laufe der Evolution als äußerst praktikabel (außer beim Sex) für das reibungslose Zusammenleben der Beiden bewährt.

 

Manch Zyniker(in) behauptet Mann und Frau sprächen nicht die gleiche Sprache.

Das ist zwar richtig (das tun Bayern und Berliner ja auch nicht), aber für die notwendigsten Lebensbereiche funktioniert es.

Es wird weiterhin behauptet, Zweibein besitze ein größeres Vokabular als Dreibein.

Nun, richtig ist, dass Frau wesentlich mehr Worte benötigt um etwas zu beschreiben.

Ein Mann bringt es mit wenigen Worten auf den Punkt.

Also wenn ein Mann (in dem Falle ich) ein Buch schreibt, dann muss er schreiben wie eine Frau schreiben würde sonst wird es ein Dreizeiler.

Vielleicht schreib ich auch noch eine Kurzfassung für Männer, mal sehen, aber es wäre ja nur ein Flyer.

 

Beispiel:

 

Sie: Schatzi, bald ist doch Weihnachten, und da dachte ich mir, wir könnten doch, also es war nur so eine Idee, aber wenn es Dir nichts ausmacht, meine Mutter hat schon vor Längerem gefragt ob, naja sie würde uns gerne mal besuchen. Meinst das könnten wir einrichten?

 

Er: Süße, Weihnachten kommt Ma, Okay?

 

Sie benutzt 46 Worte, während er nur 5 Worte für exakt die gleiche Aussage benötigt.

 

 

Weiteres Beispiel:

 

Sie: Schatzi wie müssen reden...

Er: OK

Sie: Wir unternehmen so wenig miteinander, das war früher ganz anders.

Er: stimmt

Sie: Warum hat sich das Alles so sehr bei uns geändert? Es war doch früher ganz anders?

Er: wohl wahr

Sie: Entweder bist du am arbeiten, oder du sitzt am Computer, oder wir schauen zusammen fern.

Er: siehste

Sie: Ja meinst du denn, wenn wir zusammen Fernsehen schauen das würde mir reichen? Ich erwarte mehr vom Leben... und von meinem Mann.

Er: und was?

Sie: Kannst du nicht mal die Zeitung weglegen und mir zuhören, du ich rede mit Dir, mir ist das wichtig

Er: Mir auch, Liebes (das waren jetzt drei Worte)

Sie: Ich rede mir den Mund fusselig und du reagiert gar nicht, das hätte ich mir nicht träumen lassen, als ich dich geheiratet habe, warum hast du mich eigentlich geheiratet?

Er: weil ich dich liebe (schon vier Worte)

Sie: Das sagst du nur, weil du deine Ruhe haben willst, ich kenne dich, würdest mich jetzt am liebsten alleine mit meinen Sorgen lassen, stimmts?

Er: Nein, Schatz

Sie: ich würde so gerne mal wieder mit dir etwas unternehmen, Essen gehen, ins Kino oder in Urlaub fahren

Er: wir waren in Urlaub

Sie: das ist eine Ewigkeit her (3 Monate-d.Red.) und erholt hab ich mich da auch nicht, war ja nur voll der Stress, oder?

Er: wenn du meinst

Sie: Bla bla bla

 

Warum schmunzeln Sie? Haben Sie sich wieder erkannt, oder habe ich da nur ein Klischee bedient?

Hallo.... Klischees sind Abziehbilder!

 

Naja, jedenfalls hat sie 177 Worte benutzt, er im gleichen Zeitraum 23 Worte benötigt, für mehr hätte sie ihm auch keinen Raum gelassen.

Aber er hat ihr alle Fragen wahrheitsgemäß beantwortet.

 

Sie sagte zwölf mal in dem Gespräch „du“ oder „dich“, während er nur drei mal in der du- oder wir-Form sprach. Wir halten fest (da „du“ eine fordernde Ausdrucksweise ist), dass „sie“ ständig fordert, während er ihr sieben mal zustimmt.

Also er hört ihr zu, nimmt sie ernst und stimmt ihr zu.

Trotzdem ist sie nach dem Gespräch frustriert und fühlt sich „nicht ernst genommen“.

 

Wir haben hier als Szenario ein Gespräch zwischen Partnern belauscht.

 

Ein ähnliches Gespräch zwischen zwei Männern.

 

Heinz: Alles klar...

Klaus. klar

Heinz: Weißt noch? Früher?

Klaus: stimmt

Heinz: war coool, was?

Klaus: wohl wahr

Heinz: Sch...maloche, für nix Zeit.

Klaus: Joo

Heinz: Hätt ma Bock auf Fußball.

Klaus: und wo?

Heinz: Egal, Hauptsache Fußball

Klaus: ich auch, Heinz (das waren jetzt drei Worte)

Heinz: geht doch nix über gute Freundschaft, oder?

Klaus: du sagst es Heinz (schon vier Worte)

Heinz: Noch´n Bier, Klaus?

Klaus: Jo

Heinz: Und ´nen Schnaps

Klaus: Jo

Heinz: ewig her (3 Tage-d.Red.), dass wir gemütlich hier gesessen haben?

Klaus: Jo

Heinz: Bla bla bla

 

Also Heinz (der Gesprächsführer) hat 38 Worte benutzt, Klaus hat mit 17 Worten alle Fragen von Heinz, vollständig und umfassend, beantwortet. Jedes weitere Wort wäre unnötig und dem Gespräch nicht zuträglich gewesen.

 

Wir beobachten ein weiteres Gespräch zwischen einer Frau und dem „guten Freund“, einem Frauenversteher.

 

Sie: Du, Sorry, dass ich Dich anrufe, ich weiß es ist kurz vor 12.00 h und deine Mittagspause ist gleich rum, aber ich muss mit jemand reden, sonst platz ich. Ich hoffe du hast ein paar Minütchen, will dich aber wirklich nicht stören, okay?

Er: OK

Sie: Du ich... ich hab da gestern einen Typen kennen gelernt, spitzen mäßiger Body, groß, dunkel, du weißt, das ist nicht wichtig für mich, bin nicht so oberflächlich, aber es war ein ganz Süßer, die Claudie.. also der Claudia ihr Freund... der hat den mitgebracht, sowas macht mir ja nix aus, kennst mich doch....

Er: stimmt

Sie: Und der war ja wirklich intelligent der Typ, also hatte echt was drauf, ich meine so was ist wichtig für mich, weißt du, ich bin ja nicht so oberflächlich, kennst mich, ich achte so auf die wichtigen Dinge, weißt?

Er: wohl wahr

Sie: Naja, du weißt ja wie so manche Typen gestrickt sind, da kann ich nicht mit, also die müssen schon auf mich eingehen, also mich verstehen und so weißte? .

Er: siehste

Sie: Und mit dem konnt ich mich aber auch gleich so richtig erzählen, weißt? Der hat mich gleich verstanden und war auch richtig lieb. Der hat gaaanz viel von sich erzählt, und weißt du, was er von mir wissen wollte?

Er: und was?

Sie: Kicher, Hhm... ob ich einen Freund hätte, bin beinahe rot geworden... weißt ja schon, daß das Schluss ist mit dem Klaus, oder, der war ja so ätzend, weißt? Ich hab dem Heinz, so heißt der, weißt, also ich hab dem Heinz das alles erzählt, das mit dem Klaus und so... Ach das tut mir so leid, daß du nicht dabei warst.

Er: Mir auch, Janette (das waren jetzt drei Worte)

Sie: Ich rede und rede und du? Wie geht es Dir? Ooch du, wir haben ja so viel gelacht, es war ein wunderschöner Abend, warum bist du so still?

Er: weil ich dir zuhöre (schon vier Worte)

Sie: Das sagst du nur, weil du so ein netter Kerl bist, du verstehst die Frauen, muss ich immer wieder feststellen, du verstehst mich, schaffst es immer wieder, dass ich dir mein Herz ausschütte, erzählst aber auch niemand, gell??

Er: Nein, Janette

Sie: ach mir geht’s jetzt richtig gut, hast mir sehr geholfen, obwohl ich ja noch ganz fertig bin, von gestern, weißt, und die Schuhe, ich hatte die schwarzen, hohen Highheels an, das haut einem um, aber was tut man nicht alles für die Schönheit, ach da fällt mir gerade ein, wir könnten ja auch mal wieder zusammen Essen gehen.

Er: wir waren erst Essen

Sie: das ist eine Ewigkeit her (3 Wochen-d.Red.) und es war doch ganz lecker beim Chinesen, oder? Apropos Chinese, du der Heinz der hat ja gaaanz viele Tattoos, so Drachen und chinesische Zeichen und flammende Herzen und ...... achja, er wollte mich heute um 13:00 h anrufen, mein Gott und der ruft nicht an, ob er´s doch nicht ernst meint?

Er: Du es ist Viertelvoreins

Sie: Bla bla bla

 

So, Janette hat bei diesem Gespräch ganze 443 Worte gebraucht und hat noch lange nicht alles erzählt, während er mit 24 Worten wiederum alles hinreichend beantwortet hat (wobei Janette nach dem Gespräch sogar zufrieden mit ihm war).

Was sagt uns das?

Nun erstens kann man mit einer Heirat die Konversation der Dame um 150% verringern.

Und ein „Frauenversteher“ wird man nicht durch viele Worte.

Dem aufmerksamen Leser ist sicherlich nicht entgangen, dass die Anzahl der Worte gleich geblieben ist, aber auch inhaltlich unterscheiden sich die Antworten nur ganz unwesentlich.

 

Zum Abschluß des Kapitel, ein Freund mailte mir folgenden Witz/Sachverhalt:

Die zehn Gebote enthalten 279 Wörter, die amerikanische Unabhängigkeitserklärung 300 Wörter, die Verordnung der europäischen Gemeinschaft über den Import von Karamelbonbons aber exakt 25911 Wörter.

Nun, bei den zehn Geboten, wie auch bei der Unabhängigkeitserklärung, wissen wir, daß Männer die Autoren waren. Diese Verordnung über den Import von Karamelbonbons wurde ganz sicher von Frauen entwickelt.